AI Wearables – die Zukunft ist schon da

Einleitung

Smartphones haben zweifellos die Welt revolutioniert. Sie haben nicht nur unsere Art der Kommunikation und die Nutzung des Internets verändert, sondern auch unsere Erreichbarkeit maßgeblich beeinflusst. Heutzutage sind Smartphones aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch nun zeichnet sich möglicherweise eine neue Entwicklung am Horizont ab: die Einführung von AI Wearables. Diese neuen Hightech-Geräte aus dem Silicon Valley sollen das Ende der Ära der Smartphones einläuten. Aber was sind AI Wearables genau? Und welchen Einfluss werden sie auf unseren Alltag haben? Schließlich stellt sich die Frage: Ist das Ende der Smartphones tatsächlich gekommen? Wir werden einige dieser Wearables genauer betrachten, angefangen vom AI Pin bis hin zur intelligenten Kleidung.

AI Wearables sind darauf ausgelegt, Informationen zu sammeln und zu nutzen, um unseren Alltag zu erleichtern. Von der Überwachung der Gesundheit bis hin zur nahtlosen Integration in unseren digitalen Lebensstil bieten sie eine vielfältige und faszinierende Palette von Anwendungsmöglichkeiten.

Wearables sind kleine elektronische Geräte mit drahtloser Kommunikationsfunktion, die in Accessoires, Kleidung oder andere Gadgets integriert sind und am menschlichen Körper getragen werden. Sie reichen von Datenbrillen und Smartwatches bis hin zu Mikrochips oder intelligenten Tätowierungen.

Rabbit, Rewind und AI Pin: Die KI findet einen Weg

Künstliche Intelligenz (KI) steht heutzutage mehr denn je im Mittelpunkt. Ihre Anwendungsmöglichkeiten scheinen grenzenlos zu sein: KI-Texte sind kaum von menschlich geschriebenen Texten zu unterscheiden, Bildbearbeitungsprogramme können Bilder in bisher unvorstellbarer Qualität erstellen, und sogar ein bisher unveröffentlichter Beatles-Song wurde mit Hilfe von KI produziert.

Doch wie könnten wir künstliche Intelligenz nutzen, um unser Leben zu verbessern?

Ehemalige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Apple haben sich genau dieser Frage angenommen und den AI Pin entwickelt. Der AI Pin ist ein rechteckiges Gerät in der Größe eines Ansteckers, das an der Kleidung befestigt wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Smartphones funktioniert er hauptsächlich über Sprachbefehle und verzichtet auf ein Display. Die Bildausgabe erfolgt über einen integrierten Beamer, der das entsprechende Bild in die Hand projiziert.

Der AI Pin bietet eine Vielzahl von Funktionen wie Anrufe, Nachrichten, Videoaufnahmen und Gesundheitsüberwachung, und alles läuft über die integrierte künstliche Intelligenz, ohne externe Apps zu benötigen.

Alltagsprognose: Der Pin muss immer sichtbar an der Kleidung befestigt werden, was bei starkem Lichteinfall zu Problemen mit der Erkennbarkeit der Projektion führen kann. Zudem besteht die Gefahr von Verletzungen der Privatsphäre, da Passanten und Passantinnen oder Gesprächspartner und -partnerinnen nicht erkennen können, ob sie gerade gefilmt werden. Angesichts der Funktionalitäten des AI Pins stellt sich die Frage, warum man ihn nutzen sollte, wenn ein Smartphone ähnliche oder erweiterte Funktionen bietet. Aufgrund strenger Datenschutzbestimmungen wird der Pin vorerst nicht in Deutschland verfügbar sein.

Der AI Pin wurde erfunden, um das Smartphone zu ersetzen. (Bild: https://humane.com/aipin)

Auf der CES 2024 wurde der rabbit r1 vorgestellt. Das handliche Gerät verfügt über einen 2,88 Zoll großen Touchscreen und eine drehbare Kamera. Die Hersteller versprechen eine neue Ära der Mensch-Maschinen-Interaktion durch das Rabbit-Betriebssystem, das menschliche Aktionen auf Computerschnittstellen lernt und modelliert. Dadurch wird eine innovative Benutzer- und Benutzerinnenerfahrung ermöglicht. Der Rabbit wiegt nur 115 Gramm und bietet eine einzigartige Kombination aus Retro-Ästhetik und Funktionalität. Er lernt, wie man seine Apps benutzt, erkennt das Verhalten des Nutzers oder der Nutzerin und agiert selbstständig, etwa durch die Möglichkeit, per Sprachbefehl einen Uber zu bestellen, Fahrkarten zu kaufen oder den Weg anzeigen zu lassen.

Alltagsprognose: Über den Rabbit ist noch wenig bekannt, aber es wird kontrovers diskutiert, ob ein Gerät, das Apps für den Nutzer oder die Nutzerin nutzt, wirklich benötigt wird. Die Leistung des Rabbit bleibt hinter der neuesten Generation von Smartphones zurück, daher erscheint es fraglich, ob es sinnvoll ist, ihn als zusätzliches Gadget zu nutzen.

Der rabbit r1 wurde auf der CES 2024 erstmals einem breiterem Publikum vorgestellt. (Bild: rabbit.tech)

Am Ende des Tages kannst du dir alles, was du gesagt hast, noch einmal anhören! Der Rewind Pendant von Rewind AI soll genau das möglich machen. Es handelt sich dabei um eine Mikrofonkette, die alles aufzeichnet, was der Träger oder die Trägerin sagt und hört.

Diese Aufnahmen werden durchsuchbar gemacht und auf dem Smartphone gespeichert. Das Ziel ist es, digitale Aktivitäten und Konversationen mit Hilfe von KI zugänglich zu machen. Das Rewind Pendant ermöglicht eine neue Dimension der persönlichen Datennutzung und kann beispielsweise genutzt werden, um Konferenzen zusammenzufassen oder wichtige Momente festzuhalten.

Alltagsprognose: Besonders hilfreich kann das in Berufen sein, in denen genaues Protokollieren unerlässlich ist, wie etwa in Gerichtssälen. Im Alltag ist es jedoch nur begrenzt einsetzbar, und es gibt zahlreiche Datenschutzbedenken.

Auch wenn diese Geräte interessant sind und einen neuen Ansatz darstellen, wie KI genutzt werden kann, sind sie möglicherweise noch nicht für die breite Masse geeignet. Daher werden wir uns drei weitere Wearables anschauen, die bereits auf dem Markt erhältlich sind und deren Akzeptanz in der breiten Masse stetig zunimmt. Die KI findet einen Weg.

Der Pendant von Rewind könnte das Transkribieren und Protokollieren vereinfachen. (Bild: rewind.ai)

Smarte Brillen verändern nicht nur die Sicht der Augen

Es ist eigentlich logisch: Wer ohnehin eine Brille tragen muss, wünscht sich oft neben der offensichtlichen Sehfunktion noch weitere Features. Wie wäre es zum Beispiel, direkt Fotos oder Videos machen zu können, sich den Weg anzeigen zu lassen oder Texte direkt in die Muttersprache übersetzen zu lassen? Die Idee smarter Brillen ist zwar nicht neu, aber die Anwendungsmöglichkeiten haben sich inzwischen erheblich erweitert.

Alltagsprognose: Vor Kurzem haben sich Ray-Ban und Meta zusammengeschlossen und eine Smartbrille auf den Markt gebracht. Mit dieser ist es zusätzlich möglich, Podcasts zu hören und Musik zu genießen. Ich bin der Meinung, dass smarte Brillen tatsächlich äußerst nützlich sein können und großes Potenzial bieten. Jetzt müssen sie nur alltagstauglicher gestaltet sein, denn Dinge wie Akkulaufzeit und Datenschutz stellen immer noch Hürden dar.

Smarte Brillen wie die von Ray-Ban und Meta können unseren Alltag erstaunlich vereinfachen. (Bild: ray-ban.com)

Smarte Kleidung – mehr Sicherheit, mehr Komfort

In der heutigen Zeit gibt es auch smarte Kleidung, die eine innovative Möglichkeit bietet, den Alltag sicherer und komfortabler zu gestalten. Unter smarter Kleidung verstehen wir nicht nur Kleidungsstücke, sondern auch Taschen oder Rucksäcke – kurz gesagt, alles, was man tragen kann. Wer die Kinderserie „Dora the Explorer“ kennt, dürfte bereits eine Vorstellung davon haben, worauf ich hinauswill.

Für diejenigen, die nicht vertraut sind mit der Serie, hier eine kurze Erklärung: In „Dora the Explorer“ spielt der sprechende Rucksack von Dora eine entscheidende Rolle, da er verschiedene Gegenstände und Werkzeuge enthält, die Dora helfen, Hindernisse zu überwinden und Rätsel zu lösen. Die Grundidee hinter smarter Kleidung ist, dem Träger oder der Trägerin in irgendeiner Form zu helfen.

Im Sportbereich eingebaute Sensoren ermöglichen das Tracking von Bewegungen, Herzfrequenz und anderen Vitalparametern. Im Alltag könnte intelligente Kleidung beispielsweise vor Gefahren warnen oder die Körperhaltung verbessern. Auf diese Weise ermöglicht intelligente Kleidung nicht nur eine Leistungssteigerung beim Sport, sondern auch eine nahtlose Integration elektronischer Funktionen in den Alltag.

Alltagsprognose: Kleidung, die automatisch wärmt, im Winter Licht reflektiert oder dabei unterstützt, eine gesunde Körperhaltung zu bewahren, finde ich äußerst vielversprechend. Schritt für Schritt wird unsere Kleidung vermutlich immer intelligenter. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich diese Technologien durchsetzen.

Von der Heizung und der Korrektur der Körperhaltung bis zum Licht – smarte Kleidung ist unglaublich vielseitig. (Bild: nebulite.berlin)

Smartwatches – die Pioniere unter den Wearables

Auch unsere Smartuhren gehören zu den AI Wearables und haben in gewisser Weise die Frage aufgeworfen, welche anderen Kleidungsstücke ebenfalls mit künstlicher Intelligenz ausgestattet werden können, und somit den Weg für AI Wearables geebnet. Der Weg, den einfache Uhren von Zeitmessern zu Smartwatches zurückgelegt haben, wäre vermutlich einen eigenen Beitrag wert. Es ist zu beachten, dass Smartwatches von einfachen Funktionen wie der Datumsanzeige bis hin zur Blutsauerstoffmessung immer mehr Funktionen integrieren. Als Kind fand ich Agentenuhren faszinierend und wollte selbst eine haben. Doch statt mit „Q“ aus James Bond oder KITT aus Knight Rider zu kommunizieren, telefoniere ich heute mit meiner Familie oder Freunden.

Der Einfluss von Smartwatches auf den Alltag ist bereits deutlich spürbar, und ihre Attraktivität liegt in ihrer Vielseitigkeit. Die Apple Watch verfügt beispielsweise mittlerweile über eine Fülle von Gesundheitsdaten, die zusammen mit der Journal-App sogar die Einschätzung der mentalen Gesundheit ermöglichen. Wenn wir diesen Gedanken weiterverfolgen, könnten Smartwatches möglicherweise sogar vor Burnout oder Depressionen warnen. Dies wäre zweifellos eine bedeutendere Entwicklung, als mit sprechenden Autos zu kommunizieren oder wie ein Geheimagent zu agieren.

Die Apple Watch hat smarte Uhren salonfähig gemacht und wird stetig weiterentwickelt. (Bild: Apple)

Fazit

AI Wearables finden in allen Lebens- und Arbeitsbereichen Anwendung und werden zunehmend akzeptiert. Von experimentellen Modellen wie dem AI Pin bis hin zu etablierten Smartwatches entwickelt sich der Markt ständig weiter. Obwohl Smartphones bisher noch nicht abgelöst werden, zeigen Gadgets wie der Rabbit oder der AI Pin Möglichkeiten auf, wie sie in Zukunft ersetzt werden könnten. Es bleibt jedoch die Frage, ob und warum das Smartphone überhaupt ersetzt werden müsste. Auch das Thema Datenschutz ist ein ernstzunehmendes Hindernis für viele Entwickler. Wearables sind sicher nicht für jeden interessant können aber unsere Welt in ähnlicher Weise prägen wie das Smartphone.

Kevin

Kevin begeistert sich für Technik und besonders für Neuheiten. Er liebt es, neue Geräte auszuprobieren und in seinen Alltag zu integrieren. Abgesehen von kleinen Ausflügen zu Android ist er Apple seit dem iPhone 3Gs treu geblieben. Er ist ein großer Film- und Comicfan und wenn man ihn nicht im Kino trifft, dann wahrscheinlich zu Hause beim Zocken oder Lesen.

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